21. Februar 2018
Unsere Freunde hatten es ausgekundschaftet: Wenn zu dieser Zeit noch Schildkröten ihre Eier ablegen, dann an der Playa Ostional.
Große Hoffnungen machten wir uns zwar nicht, doch da dieser Strand nur ca. 60 Km von der Playa Flamingo entfernt liegt, machten wir uns auf den Weg.
Der erste Tag alleine übrigens und der erste Tag mit einem Leihwagen von Avis.
Als wir unser Online gebuchtes Auto in Empfang nehmen wollten, erlebten wir übrigens eine bose Überraschung: Statt 670 Dollar sollten wir auf einmal das Dreifache zahlen. Die Versicherung ist hier so hoch, natürlich auch obligatorisch - nur steht davon kein Wort auf der AVIS Website.
Wir fuhlfüh uns total über den Tisch gezogen, d
hatten aber keine andere Wahl, weil ich mit dick verstauchtem Fuss nicht den Bus nehmen wollte.
Das nur als Warnung an alle für künftige Tripps.
Für die 60 km haben wir rund drei Stunden gebraucht. In Costa Rica darf man nicht nach Km gehen, sondern muss schauen, was der Navi sagt. Gott sei Dank waren wir gewarnt, doch den Zustand der Schotterpiste konnten wir uns echt nicht vorstellen. Ganz abgesehen davon, dass wir auch durch Flüsse mussten, die schon in der Trockenzeit grenzwertig sind.
In Ostional hatte unsere Freundin eine sogenannte Cabina für uns reserviert. Ein einfaches aber sehr sauberes Zimmer, die Adresse lautete: Vor dem Fussball Platz. Europäische Adressen gibt es hier nicht. Eine ganz übliche Anschrift lautet: bis zum Park, dann dritte Straße rechts. 250 Meter hoch und dann das dritte Haus auf der linken Seite.
unsere Herberge haben wir aber tatsächlich auf Anhieb gefunden und uns dann sofort auf die Suche nach einem Schildkröten Guide gemacht. Kein Problem: Playa Ostional ist wie alle Playas ein Strassendorf entlang des Meeres und in diesem steht eine Bude nach der nächsten, in der Schildkröten Führer auf Kundschaft warten. In der ersten Bude hiess es, oh das wird schwierig. Mit Glück sind heute Abend, so ab 19 Uhr, ein oder zwei Schildkröten zu sehen. Aber das sei nicht sicher. Ein paar Schritte weiter hockte ein sympathischer junger Mann am Strassenrand, den ich ansprach. Im Gegensatz zu dem ersten sagte er, dass es hier immer Schildkröten gabe, das ganze Jahr über. Gleich käme eine Gruppe, die er führen würde. Wir konnten uns anschließen. Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen. um 17.30 Uhr ging es an den Strand, die Sonne ging gerade unter, aber man konnte noch gut sehen, einige Einheimische badeten noch- und plötzlich tauchte die erste Schildkröte aus der Gischt und schob sich an den Strand. Oder besser gesagt: ließ sich wie ein Stein oder eine Muschel an den Strand spülen. Auf einem relativ kleinen Abschnitt kamen in kurzer Zeit sicher acht Schildkröten an und kämpften sich ans Ufer.
Der ersten schauten wir zu, wie sie einen Platz suchte und zu buddeln anfing. Es war aber wohl nicht richtig, jedenfalls unterbrach sie plötzlich und schob sich weiter. Die zweite Schildkröte war schon weiter, hatte ein großes Loch gebuddelt und fing dann an, ihre Eier abzulegen. Mittlerweile war es finster, unser Guide hatte eine Rotlichtlampe dabei und wir konnten nur Zentimeter entfernt diesen Prozess beobachten. Unglaublich! Es ist wirklich ein unvergessliches Erlebnis, etwas total Archaisches. Zwei Stunden waren wir dabei und haben noch viel erfahren- leider auch, dass die Eier hier keine Chance haben, im Sand ausgebrütet zu werden.
Warum, erzähle ich morgen.